oben v. l.: Leandro Peralta, Noah Dje
unten v. l.: Nico Wyss, Cyrill Amhof
6. September 2021 / Bericht Nachwuchs SM / Stephan Zopfi

So gut wie noch nie in der Vereinsgeschichte des LC Luzern schnitten die Nachwuchsathletinnen und -athleten an den Schweizer Nachwuchs-Meisterschaften in Nottwil (U20/U23) und Winterthur ((U16/U18) ab. Mit etwas mehr Wettkampfglück hätte es sogar noch mehr Medaillen gegeben.

Dass Noah Dje ein Ausnahmetalent ist, weiss man in Sportkreisen schon länger. 5 Meistertitel im Nachwuchs und die Silbermedaille bei der diesjährigen Elite-SM zeugen davon. Trotz Verletzungen, die ihn immer wieder daran hinderten sein volles Potenzial auszuschöpfen – so auch diesen Herbst – holte er sich in Nottwil in der Kategorie U20 zwei Medaillen. Endlich knackte er die 7m-Marke im Weitsprung und stieg mit 7,07 m aufs Treppchen. Zwei wesentlich weitere Sprünge übertrat er knapp. Im Dreisprung wollte es nicht so recht klappen und er musste sich um 8 cm geschlagen geben. Aber auch die Silbermedaille ist nach seinen Kniegeschichten Gold wert. Nur wenig fehlte im Hürdensprint für die dritte Medaille.

Ebenfalls Silber eroberte sich sein Trainingskumpel Nico Wyss (200 m). Nico erzielte bereits im Vorlauf eine persönliche Bestzeit (21,81 s). Im Gegensatz zu Noah bündelte er seine Kräfte für die beiden Sprints (PB auch über 100 m!) und liess seine Klasse im Final aufblitzen. Beide Athleten sind ein Beispiel dafür, was Wille, Zielgerichtetheit und regelmässiger Trainingsbesuch bewirken kann. Nico (studiert Bauingenieur in Lausanne) und Noah (steht vor dem KV-Abschluss an der Talent School) haben komplett unterschiedliche Biografien und zeigen, dass auch mit schulischer Belastung und während Ausbildungen Spitzenleistungen möglich sind.

Lars Wolfisberg (2. U20) und Irina Eichenberger (3. U23) aus Guidos Hammer-Truppe vervollständigten das tolle Bild, welches der LCL in Nottwil hinterliess.

King Cyrill zum Ersten und zum Zweiten

Bei den Jüngeren sorgte Cyrill Amhof in Winterthur für Furore. Über 61 m im Speerwerfen sicherten ihm überlegen die Goldmedaille. Die über 9 m Vorsprung auf den Zweitplatzierten sagen alles aus. Dass er am Sonntag im Diskuswerfen nachdoppeln konnte, war nicht selbstverständlich. Denn der erneute Spannungsaufbau und Fokussierung auf den Wettkampf ist nach einem solchen Erfolgserlebnis nicht immer einfach. Vor allem, wenn man Cyrills Vorgeschichte mit dem schweren Unfall vor einem Jahr kennt. Mitte September wird er zum zweiten Mal am Knie operiert. Nach dem Entfernen der Schrauben in seinem linken Kniegelenk, kann er sich ab Ende Oktober hoffentlich ohne Einschränkungen dem Aufbautraining widmen.

Leandro Peralta startete als Favorit in den Dreisprung-Wettkampf. Aber seine Fersenprellung vom Länderkampf in Paris hinderte ihn im Training und selbst er wusste nicht, wo er steht. Was er dann aber zeigte, war ganz grosse Klasse. Nicht nur, dass er zwischen dem Stabhochsprung am anderen Ende der Anlage und der Dreisprung-Grube hin und her pendelte, sondern auch das Umsetzen der Hinweise von der Seitenlinie war bewundernswert. Im Stabhochsprung sprang er bei 4,10m wunderschön mit einer Höhe von 4,50, aber es fehlt die Tiefe und er touchierte die Latte beim Runterfallen. Wegen der Verletzung war in den letzten fünf Wochen kein gezieltes Stabtraining möglich und dann diese Leistung. Mit dem Titelgewinn im Dreisprung hielt er sich sowieso schadlos. Allerdings musste er dann am Sonntag einsehen, dass die Starts im Hoch- und Weitsprung (auch hier mit Medaillenchancen) keinen Sinn machten. Zu stark war der Schmerz und die damit verbundene Einschränkung beim Anlauf.

Plus einige Finalplatzierungen

Neben den Medaillengewinnen waren auch die anderen Teilnehmenden gut unterwegs. Silvana Felix erreichte den Final über 400m der U20. Jan Zemp stand drei Mal im Final der Wurfwettbewerbe bei den U16. Jannis Pfrunder verpasste eine Medaille im Hürdensprint der U16 wegen eines Crashs im Finallauf mit der sechsten Hürde und wenn er die Anlaufprobleme im Weitsprung in den Griff bekommt, dann wird er dort in Zukunft ganz vorne mitmischen. Ladina Minder kam an ihren ersten Schweizer Meisterschaften nahe an ihre Bestleistungen im Sprint mit und ohne Hürden heran.

Es war ein toller Erfolg, den unsere jungen Athletinnen und Athleten erringen konnten. Vor allem zeigt es, dass im LCL Spitzenleistungen für alle möglich sind, die das auch wirklich wollen!

  • 1. Rang
    U18 Peralta Leandro: Drei 13,71 m (+2,1)
    U16 Amhof Cyrill: Speer 61,78 m PB+U16-Vereinsrekord
    U16 Amhof Cyrill: Diskus 47,12 m

  • 2. Rang
    U23* Dje Noah: Drei 14,39 m (-0,7)
    U20 Wolfisberg Lars, TV Sarnen LA: Hammer 61,48 m
    U20 Wyss Nico: 200 m VL 21,81 s (+0,2) PB+U20-Vereinsrekord, F 21,85 s (0,0)

  • 3. Rang
    U23 Eichenberger Irina, Leichtathletik Club Zürich: Hammer 36,24 m
    U20 Dje Noah: Weit 7,07 m (0,0) PB

  • 5. Rang
    U20 Dje Noah: 100 m Hürden VL 14,53 s (+0,4), F 14,44 s (+0,7)
    U16 Zemp Jan: Speer 48,87 m
    U16 Zemp Jan: Diskus 40,48 m

    6. Rang
    U18 Peralta Leandro: Stab 4,0 m PB+U18-Vereinsrekord

    7. Rang
    U16 Zemp Jan: Kugel 12,82 m

    8. Rang
    U16 Pfrunder Jannis, STV Willisau: 100 m Hürden VL 14,26 s (0,0), HF 14,38 s (+0,8), F 14,23 s (+0,9)

    9. Rang
    U16 Pfrunder Jannis, STV Willisau: Diskus 37,41 m

    10. Rang
    U20 Wyss Nico: 100 m VL 10,98 s (+0,3) PB
    U16 Pfrunder Jannis, STV Willisau: Weit 5,78 m 

Ferner:
U20 Dje Noah: 100 m VL 11,07 s (+0,2) PB / Diskus 34,57 m
U20 Felix Silvana: 400 m 62,49 s / 200 m 27,39 s (+1,0)
U16 Pfrunder Jannis, STV Willisau: 80 m VL 9,62 s (0,0), F 9,62 s (+0,2)
U16 Minder Ladina: 80 m VL 10,56 s (+1,6) / 80 m Hürden VL 13,09 s (+0,3)

*Weil im Dreisprung zu wenig Athleten gemeldet waren, wurde U20 und U23 zusammengeschlossen.

Links:
Alle Resultate U20/U23 SM
Fotos U20/U23 SM (athletix.ch)
Alle Resultate U16/U18 SM
Fotos U16/U18 SM (athletix.ch)
Fotos/Videos Nachwuchs SM (Franz von Arx und diverse Fotografen)